Kyburg
Mittelalter > Adelsgeschlechter
Die Grafen von Kyburg sind eine Seitenlinie der Grafen von Dillingen, die sich nach ihrem Stammsitz der Kyburg (oder Kiburg) im heutigen Kanton Zürich nannten. Der Bund zu den Staufern (Herzöge von Schwaben) wurde durch die Heirat von Hartmann von Kyburg mit Richenza von Baden-Lenzburg untermauert. Dies führte dazu, dass die Kyburger beim Aussterben der Grafen von Lenzburg 1172/73 einen grossteil des Erbes einstreichen konnten. Nach dem Aussterben der Herzöge von Zähringen kamen 1218 auch weiter Besitzungen dazu, da Ulrich III von Kyburg mit der Schwester des letzten Zähringer Herzogs Berchtold V verheiratet war. Als sowohl Hartmann der IV und Harmann der V 1263/64 verstorben waren, war Anna von Kyburg die einzige Erbin. Sie war zu dieser Zeit noch minderjährig und wurde durch Rudolf von Habsburg (dessen Mutter die Tochter von Ulrich III war) vertreten. Er setzte die Erbansprüche durch und so wurde durch Heirat von Anna mit Eberhard I von Habsburg-Laufenburg die neue Linie Neu-Kyburg (oder Kyburg-Burgdorf) gegründet.
Vasallen/Ministeriale: Freiherren von Wart, Luternau
Verbündet mit: Herzögen von Schwaben (Staufer) bis Mitte 13 Jh. dann Wechsel ins päbstliche Lager (gegen die Staufer)
Städte:
Vasallen/Ministeriale: Freiherren von Wart, Luternau
Verbündet mit: Herzögen von Schwaben (Staufer) bis Mitte 13 Jh. dann Wechsel ins päbstliche Lager (gegen die Staufer)
Städte:
- Winterthur, wurde durch die Kyburger ausgebaut, kam durch Heirat in ihren Besitz, Stadtrecht erst unter Habsburgern erhalten
- Diessenhofen, durch Graf Hartmann III von Kyburg zur Stadt erhoben (1178)
- Zug, kam durch Erbe der Lenzburger zu Kyburgern und wurde Anna von Kyburg durch Rudolf von Habsburg abgekauft
- Baden und Burg Stein gingen durch Barbarossa an die Kyburger (Neue Aufteilung der Lehen nach Aussterben der Lenzburger)
- Aarau, wurde durch Hartmann IV und V von Kyburg 1240/50 gegründet
- Lenzburg
- Mellingen (Habsburgerwappen mit österreichischem Banner)
- Sursee
- Weesen
- Laupen
- Kyburg
- Richensee
- Huttwil
Kirchen/Klöster:
- Chorherrenstift Heiligen Berg (Region Winterthur) 1225 - Grablege der Kyburger, Augustinerstift
- Kloster Thöss 1233, Dominikanerinnen
Maienfisch (2021) zeigt das Wappen in schwarz/gold (Kyburger Wappen). Ab 1340 in rot/gold (Anlehnung an Habsburger [A.d.V.])
Maienfisch, Jonas: Die Kyburger. Ein Schweizer Grafengeschlecht. Freie Proseminararbeit. Universität Basel. Grin Verlag.

Die Kyburg (Oberhalb Winterthur) wird als Festung von Graf Werner (1027) erwähnt. Die Burg wurde von Kaiser Konrad II belagert und eingenommen. Werner von Kyburg war treuer Vasall des Herzogs Ernst von Schwaben, der als Stiefsohn des Kaisers einen Aufstand anzettelte. Ernst unterwarf sich dem Kaiser und wurde begnadigt. Als er sich gegen seinen Verbündeten Werner stellen sollte, hielt er diesem die Treue und viel erneut in Ungnade. Werner wurde als Landfriedensbrecher bekämpft, Ernst exkommuniziert und des Hochverrats verurteilt. Sie fanden den Tod im Kampf gegen ihre Verfolger am 17. August 1030. Die Kyburg wurde 1079 erneut erobert (Abt von St. Gallen) und in Brand gesteckt.
Quellen: Maienfisch (2021); Wikipedia [abgefragt am 04.01.2024]
"Hupaldinger" Hupald resp. Hucpald I | ||
Dietpald | Manegold | |
Burg Dillingen als gemeinsamer Besitz beider Söhne, daher zwei Wehrtürme | ||
Diverse Generationen unklar (Quellen widersprechend) - Versuch einer logischen Rekonstruktion | ||
"Diepoldinger" | Grafen von Winterthur Liutfried II (vermutlich Erbauer der Kyburg) | |
Graf von Kyburg (Schweiz) Werner (Wezelo) 980 - 1030 | Adalbert I (Bruder von Werner) | |
(?) Qudalricus (vermutlich Udalricus) erhält die Kyburg - war Bischof von Basel, mit Kaiser verwandt | Werner I (von Maden) + Irmgard von Nellenburg | |
Warmann von Konstanz (= Warmann von Dillingen) Bischof von Konstanz mit Kampf gegen Werner betraut Regent im Herzogtum Schwaben bis zur Mündigkeit von Hermann IV | Adalbert II | |
Graf von "Dillingen" Hartmann I (1065) + | Adelheit von Winterthur (ev. Enkelin und nicht Tochter von Adalbert II) | |
Stammhaus der Grafen von Kyburg | ||
Hartmann II Graf von Dillingen | Adalbert I von Kyburg + Erbin von Mörsburg | |
Adalbert II Graf von Dillingen | Hartmann III Graf von Kyburg + Tochter des Grafen Arnold von Baden (Lenzburg) | |
Adalbert III Graf von Dillingen (Dillingen existierte bis 1286) | Ulrich III Graf von Kyburg + Anna von Zähringen | |
Werner I (Bruder von Hartmann IV) | Hartmann IV (der Ältere) Gebiete im Osten der Schweiz | |
Hartmann V (der Jüngere) Burgundischer Teil bis Lenzburg "Burgdorf" | ||
Heirat Eberhard von Habsburg-Laufenburg mit Anna von Kyburg-Burgdorf: Linie "Neu Kyburg" |
Quelle: Eigene Darstellung basierend auf: Maienfisch, Jonas (2021); Wikipedia.org [abgefragt am 4.1.24]; Brunner, Hansjörg (2021): Die Mörsburg bei Winterthur. Mattenbach Verlag, zit. in Wikipedia [abgefragt am 04.01.2024]; Eugster, Erwin (1991): Adlige Territorialpolitik in der Ostschweiz. Chronos Verlag, Zürich zit. in Wikipedia [abgefragt am 04.01.2024]; Brun, Carl: Geschichte der Grafen von Kyburg bis 1264. Zürich (1913), S. 8-10 zit. in Maienfisch (2021), S. 6-7
Die Mörsburg [Mörsberg] im Nordosten von Winterthur auf rund 500 M. ü. M.